Salonfähiger Antisemitismus. Gründe und Beispiele aus dem späten 19. Jahrhundert
Forum Pankratius 2021
Digitaler Vortrag in Kooperation mit der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Gießen
23. Juni 2021, 19:30 Uhr
Referentin: Prof. Dr. Athina Lexutt, Justus-Liebig-Universität Gießen
Dass Antisemitismus in unserer Gegenwart wieder ein hochaktuelles Thema ist, erfüllt mit Scham, Trauer und Zorn. Er begegnet nicht nur verborgen, sondern ganz offen werden Dinge gesagt, die mit einem „Man darf ja wohl noch seine Meinung sagen“ nur ungenügend relativiert werden. Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit, diskriminierende Äußerungen und Phobien aller Art sind zu einem großen Teil wieder salonfähig geworden. Das war in der Vergangenheit schon einmal so, nämlich im 19. Jahrhundert, als unter verschiedenen Deckmänteln Judenfeindlichkeit beinahe schon zum guten Ton gehörte. Darauf will der Vortrag seinen Blick lenken, indem er sich mit einer der Hauptgestalten, Adolf Stöcker, auseinandersetzt, der sein Anliegen, den sozialen Problemen seiner Zeit zu begegnen, mit einer unerträglichen Judenpolemik verknüpfte.
Athina Lexutt studierte von 1985 bis 1991 evangelische Theologie, Germanistik, Philosophie und Latein an der Universität Bonn. 1994 Promotion in Bonn mit einer Arbeit über Das Rechtfertigungsverständnis in den Religionsgesprächen von Hagenau, Worms und Regensburg 1540/41. 2000 Habilitation im Fach Kirchengeschichte mit einer Arbeit über Lutherisches Bekenntnis und Praxis pietatis. Untersuchung zum theologischen Profil Johann Arndts. 2002 Ruf auf die Professur für Kirchengeschichte an der Universität Gießen, wo sie seit dem 1. Oktober 2002 geschäftsführende Direktorin des Instituts für Evangelische Theologie und seit dem 1. Oktober 2003 Studiendekanin am Fachbereich 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften ist.
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